Zugriff mit SAMBA/CIFS

Last change on 2025-06-25 • Created on 2020-05-18 • ID: ST-E5939

Mit SAMBA/CIFS können Sie Ihre Storage Box über das öffentliche Netzwerk in das lokale Dateisystem eines Client-Geräts (z.B. Ihr lokaler Computer) einhängen. Nachdem alles eingerichtet ist, können Sie auf Ihre "Storage Box"-Daten über das lokale Dateisystem Ihres eigenen Geräts zugreifen.

Bevor Sie diesem How-To folgen, prüfen Sie im Überblick Ihrer Storage Box in der Hetzner Console ob SMB-Support aktiviert ist. Wenn nicht, wählen Sie die Aktion "Einstellungen ändern" und aktivieren Sie SMB-Support. Beachten Sie, dass es nach der Aktivierung ein paar Minuten dauern kann, bevor Ihre Storage Box per SMB erreichbar ist.

Allgemeine Informationen:

  • Die Verbindung über SAMBA ist unter Umständen nicht verschlüsselt. Einige Windows-Versionen benutzen jedoch standardmäßig eine Verschlüsselung.
  • Wenn Sie einen FritzBox-Router von AVM einsetzen, muss der NetBIOS-Filter deaktiviert werden, damit Samba/CIFS funktioniert. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der AVM Wissensdatenbank. (FritzBox Dokumentation)



  1. Verbindungsdaten vorbereiten

    Um die Storage Box in das lokale Dateisystem einhängen zu können, müssen Sie die Adresse angeben, die auf das Verzeichnis Ihres Benutzers zeigt. Nutzen Sie bei der Angabe der Adresse folgendes Format:

    • Haupt-Benutzer

      Der Freigabename lautet backup

      u#####.your-storagebox.de/backup
    • Subaccount

      Der Freigabename ist Ihr Benutzername

      u#####-sub#.your-storagebox.de/u#####-sub#

  1. Storage Box einhängen

    Ab hier unterscheiden sich die Schritte je nach Betriebssystem. Klicken Sie auf eine der drei Optionen, um die entsprechenden Schritte einzublenden.

    Linux
    1. CIFS installieren

      Falls CIFS noch nicht installiert ist, installieren Sie es jetzt. Auf Debian-basierten Distributionen wird der Befehl über das Paket cifs-utils bereitgestellt:

      apt-get install cifs-utils

      Fügen Sie in /etc/rc.local zusätzlich folgende Zeilen ein:

      modprobe cifs
      echo 0 > /proc/fs/cifs/OplockEnabled

    1. Einhängepunkt erstellen

      An sich können Sie die Storage Box auf einen beliebigen Ordner einhängen. Sie sollten aber darauf achten, dass in dem Ordner noch keine anderen Daten vorhanden sind. Würde der Ordner bereits andere Daten enthalten, wäre es nicht möglich auf diese zuzugreifen, bis die Storage Box wieder ausgehängt wird. Am besten ist es daher einen neuen Ordner zu erstellen, beispielsweise unter /mnt:

      mkdir /mnt/meine-storage-box

    1. "Storage Box"-Verzeichnis manuell einhängen

      Für die laufende Sitzung muss das Dateisystem manuell eingehängt werden. Wenn Sie möchten, dass das Dateisystem künftig nach einem Reboot automatisch eingehängt wird, müssen Sie dieses und den dazugehörigen Einhängepunkt zusätzlich in der fstab-Datei ergänzen. Dieser Schritt ist aber optional und wird nachfolgend erklärt.

      Nutzen Sie folgenden Befehl, um das Dateisystem der Storage Box auf den eben erstellten Ordner einzuhängen:

      Ersetzen Sie <benutzername>, <passwort>, die Adresse und /mnt/meine-storage-box mit Ihren eigenen Daten.

      mount.cifs -o seal,user=<benutzername>,pass=<passwort> //<benutzername>.your-storagebox.de /mnt/meine-storage-box

      Damit eine SAMBA Verbindung verschlüsselt wird, müssen Sie die seal-Option im Befehl angeben. Beachten Sie, dass diese Option erst in neueren Linux Versionen verfügbar ist (z.b. ab Ubuntu 18.04).


    1. Zugriff testen

      Navigieren Sie nun in den Ordner, auf dem die Storage Box soeben eingehängt wurde. Der Ordner sollte nun alle Daten Ihrer Storage Box enthalten.


    1. fstab-Eintrag erstellen

      Die fstab-Datei enthält Dateisysteme und deren Einhängeinformationen. Bei einem Reboot werden alle Dateisysteme, die in /etc/fstab gelistet sind, automatisch eingehängt.

      Bearbeiten Sie /etc/fstab und ergänzen Sie folgende Zeile:

      Ersetzen Sie die Adresse und /mnt/meine-storage-box mit Ihren eigenen Daten.

      //<benutzername>.your-storagebox.de/backup /mnt/meine-storage-box       cifs    iocharset=utf8,rw,seal,credentials=/etc/backup-credentials.txt,uid=<Systemkonto>,gid=<Systemgruppe>,file_mode=0660,dir_mode=0770 0       0

      Damit eine SAMBA Verbindung verschlüsselt wird, müssen Sie die seal-Option im Befehl angeben. Beachten Sie, dass diese Option erst in neueren Linux Versionen verfügbar ist (z.b. ab Ubuntu 18.04).


    1. /etc/backup-credentials.txt erstellen

      Damit das "Storage Box"-Verzeichnis bei einem Reboot automatisch eingehängt werden kann, benötigt das System die Zugangsdaten für Ihre Storage Box. Fügen Sie diese Zeile in der Datei /etc/backup-credentials.txt ein:

      Ersetzen Sie <benutzername> und <passwort> mit Ihren eigenen Daten.

      username=<benutzername>
      password=<passwort>

      Die Datei sollte folgende Rechte besitzen:

      chmod 0660 /etc/backup-credentials.txt

    FreeBSD
    1. Einhängepunkt erstellen

      An sich können Sie die Storage Box auf einen beliebigen Ordner einhängen. Sie sollten aber darauf achten, dass in dem Ordner noch keine anderen Daten vorhanden sind. Würde der Ordner bereits andere Daten enthalten, wäre es nicht möglich auf diese zuzugreifen, bis die Storage Box wieder ausgehängt wird. Am besten ist es daher einen neuen Ordner zu erstellen, beispielsweise unter /mnt:

      mkdir /mnt/meine-storage-box

    1. fstab-Eintrag erstellen

      Die fstab-Datei enthält Dateisysteme und deren Einhängeinformationen. Bei einem Reboot werden alle Dateisysteme, die in /etc/fstab gelistet sind, automatisch eingehängt.

      Bearbeiten Sie /etc/fstab und ergänzen Sie folgende Zeile:

      Ersetzen Sie <benutzername> und backup mit Ihren eigenen Benutzer- und Freigabenamen.

      //<benutzername>/backup /mnt/meine-storage-box smbfs rw,-N,-I=<benutzername>.your-storagebox.de,-U=<benutzername> 0       0

    1. /etc/nsmb.conf erstellen

      Damit das "Storage Box"-Verzeichnis bei einem Reboot automatisch eingehängt werden kann, benötigt das System die Zugangsdaten für Ihre Storage Box. Fügen Sie diese Zeile in der Datei /etc/nsmb.conf ein:

      Ersetzen Sie <benutzername> und <passwort> mit Ihren eigenen Daten.

      [<benutzername>]
      charsets=UTF8:UTF8
      [<benutzername>:<passwort>]
      password=$$crypt-string

      Der crypt-string wird mit smbutil crypt erzeugt.


    Windows

    Unter Windows können Sie Ihre Storage Box unter einem eigenen Laufwerksbuchstaben einbinden.

    1. Windows Explorer öffnen

      Navigieren Sie im Windows Explorer zu "Netzlaufwerk verbinden":

      • Windows 10: Klicken Sie links auf Dieser PC. Anschließend klicken Sie oben auf Computer und dann Netzlaufwerk verbinden.

      • Windows 11: Klicken Sie links auf Dieser PC. Anschließend klicken Sie oben auf die drei Punkte und dann Netzlaufwerk verbinden.


    1. Netzlaufwerk verbinden

      Es sollte sich nun ein neues Fenster geöffnet haben.

      • Wählen Sie einen beliebigen Laufwerksbuchstaben aus.

      • Geben Sie als Ordner die Adresse Ihrer Storage Box an. Zum Beispiel:

        Ersetzen Sie benutzername und backup mit Ihren eigenen Benutzer- und Freigabenamen.

        \\<benutzername>.your-storagebox.de\backup
      • Wenn die Verbindung automatisch bei Systemstart aufgebaut werden soll, setzen Sie den Haken bei Verbindung bei Anmeldung wiederherstellen.

      • Wählen Sie nun "Fertig stellen" aus.


    1. Anmelden

      Wenn Sie nach Anmeldeinformationen gefragt werden, geben Sie als Benutzer den Benutzernamen Ihrer Storage Box und das Passwort ein. Optional können Sie die Zugangsdaten auch von Windows speichern lassen.


    1. Auf Daten zugreifen

      Ihre Storage Box ist nun fertig als Netzlaufwerk eingerichtet und kann unter Dieser PC (Windows 10/11) als eigenständiges Laufwerk gefunden werden.



  1. Bekannte Probleme

    Fehler bei Dateien über 4GB Größe

    Sollte es bei Kopiervorgängen von Dateien mit einer Größe von 4 GB oder mehr zu Fehlern kommen kann es helfen das Caching zu deaktivieren. Dazu muss die Storage Box mit dem extra Parameter -o cache=none gemountet werden.


Sie sollten nun über das lokale Dateisystem Ihres eigenen Geräts auf Ihre "Storage Box"-Daten zugreifen können.