Einführung
Dieser Artikel führt durch alle notwendigen Schritte zur Einrichtung eines Software basierten Raids.
Grundlegende Informationen
Von Software-RAID spricht man, wenn das Zusammenwirken mehrerer Festplatten komplett softwareseitig organisiert wird.
- Mit RAID Level 1 (mirroring) erreicht man erhöhte Sicherheit, da beim Ausfall einer einzelnen Festplatte alle gespeicherten Daten noch auf der zweiten Festplatte vorhanden sind.
- Mit RAID Level 0 (striping) erreicht man bei zwei verwendeten Festplatten doppelte Speicherkapazität und erhöhte Lesegeschwindigkeit gegenüber RAID 1 - verliert allerdings alle Daten wenn auch nur eine Festplatte ausfällt.
Das von uns angebotene installimage zur Installation von Betriebssystemen bietet die Möglichkeit zur Konfiguration verschiedener Raidlevels. Dabei lässt sich das Software-RAID auch mit LVM kombinieren.
Weiterhin werden von Hetzner vorinstallierte Systeme mit RAID-Superblöcken der Version 1.2 ausgeliefert, wenn dies vom Betriebssystem unterstützt wird (d.h. alle Systeme mit grub2 als Bootloader). Bei der Installation via VNC kann es daher vorkommen, dass die Installer andere Metadaten-Versionen nutzen.
E-Mail-Benachrichtigung bei Ausfall einer Festplatte im Software-RAID
- Voraussetzung: installierter und konfigurierter Mailserver
Debian/Ubuntu/CentOS
/etc/mdadm/mdadm.conf bzw. /etc/mdadm.conf (CentOS) öffnen und folgende Zeile editieren:
MAILADDR rootHier kann direkt eine Zieladresse angegeben werden. Alternativ bietet es sich an alle an root gerichteten Emails via /etc/aliases an eine bestimmte Mailadresse weiterzuleiten.
Optional kann auch die Absenderadresse konfiguriert werden:
MAILFROM mdadm@example.comWichtig bei Debian und Ubuntu ist, dass AUTOCHECK in der Datei /etc/default/mdadm auf true eingestellt ist:
# grep AUTOCHECK= /etc/default/mdadm
AUTOCHECK=trueopenSUSE
/etc/sysconfig/mdadm editieren und die Variable MDADM_MAIL auf die gewünschte Adresse, an die Benachrichtigungen gesendet werden sollen, setzen:
MDADM_MAIL="example@example.com"Software-RAID auflösen
Um ein Software-RAID aufzulösen kann man im Rescue-System folgende Befehle absetzen:
mdadm --remove /dev/md0
mdadm --remove /dev/md1
mdadm --remove /dev/md2mdadm --stop /dev/md0
mdadm --stop /dev/md1
mdadm --stop /dev/md2Danach kann die Festplatte wieder normal formatiert werden (zb. mit ext3):
mkfs.ext3 /dev/sda
mkfs.ext3 /dev/sdbDas Ergebnis kann mittels
fdisk -lüberprüft werden. Das Software-RAID sollte nun verschwunden sein.
Danach kann installimage aufgerufen werden, um ein neues Betriebssystem aufzuspielen.
Wenn ein Software-RAID existiert reicht das pure aufrufen von installimage und das deaktiveren von einem Software-RAID nicht aus. Der Server fährt in diesem Fall nicht mehr hoch.